Zum Abschluss des dritten Pandemiejahres transformieren sich die bis dato rechten Corona-Leugner*innen-Demos zu rechten Versammlungen gegen die gestiegenen Lebenshaltungskosten und in verdrehter Logik gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine. Ihr Mittelpunkt bleibt dabei wortwörtlich das Stadtzentrum Jenas. Gezählt wurden 16 öffentliche Aktionen. Nachträglich bekannt wurden drei öffentliche Aktionen (in Summe also 19 bekannte).
1. Oktober: Antisemitische Versammlung im Jenaer Zentrum.
10. Oktober: In Kahla und im Jenaer Zentrum versammelten sich Menschen, um nationalistisch motiviert gegen gestiegene Lebenshaltungskosten zu protestieren. In Jena sollen es um die 250, in Kahla 500 gewesen sein. Letztere wurden angeführt von fundamentalistischen ChristInnen.
17. Oktober: Rechte Demo mit nationalistischen und revisionistischen Inhalten im Jenaer Zentrum.
24. Oktober: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt mit mindestens 100 Leuten.
8. November: Sogenannter Bürgerstammtisch der AfD im LISA (Jena-Lobeda) mit Stefan Möller zum Thema Verfassungsschutz.
13. November: Der Oberbürgermeister der Stadt Jena, Thomas Nitzsche (FDP), begeht gemeinsam mit örtlichen Bundeswehr-Reservisten und Faschos von der „Jenaischen Burschenschaft Germania“ den Volkstrauertag am Blinkerdenkmal in Jena-West. (Nachtrag)
14. November: Laut eigener Aussagen trafen sich Faschos zum Volkstrauertag auf dem Kahlaer Friedhof. Es seien mehr als zwei Dutzend Leute anwesend gewesen und es habe zwei Redebeiträge gegeben. Einen von der Burschenschaft Normannia zu Jena und einen von „Aufbruch & Erneuerung“.
14. November: 340 Teilnehmer*innen bei rechter Demo durch Kahla.
14. November: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt.
19. November: An einem Ausflugspunkt in der Nähe von Kahla wurden nachts verschiedene „verfassungsfeindliche Symbole“ angebracht inklusive eines Hakenkreuz‘. Anscheinend feierten Faschos am Lagerfeuer.
21. November: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt.
28. November: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt.
28. November: Rechte Graffitis in einer Unterführung in Lobeda. (Nachtrag)
5. Dezember: Jenaer AfD rief dazu auf beim von der Uni angekündigten Ende einer Hörsaalbesetzung dabei zu sein. Fünf bis zehn Faschos versammelten sich am Ernst-Abbe-Platz.
5. Dezember: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt mit circa 80 Teilnehmenden. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstrant*innen.
12. Dezember: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt mit circa drei Dutzend Teilnehmenden.
15. Dezember: Neonazisitisches Graffiti in Jena-West. (Nachtrag)
19. Dezember: Rechte Demo in der Jenaer Innenstadt mit unter fünfzig Leuten.