Im letzten Viertel des Jahres 2016 lag der Schwerpunkt nazistischer Aktivitäten neben Kahla vor allem in der Jenaer Innenstadt. Es gab 13 öffentliche Aktionen und drei publik gewordene Übergriffe. Im Nachhinein bekannt wurde eine interne Veranstaltung.
September/Oktober: Sogenannte „Ostlandfahrt“ ins Riesengebirge der Burschenschaft Normannia. (Nachtrag)
10. Oktober: Auf einen Parkplatz in Jena-Süd wird ein verfassungsfeindliches Symbol gesprüht. (Nachtrag)
26. Oktober: Razzia in Kahla bei fünf Verdächtigen wegen Diebesgut förderte waffenähnliche Gegenstände mit Nazi-Aufklebern zu Tage.
30. Oktober: Transparent der Jungen Gemeinde in der Jenaer Innenstadt wurde über Nacht von Unbekannten zerstört. Es trug die Aufschrift „Erinnern. Mahnen. Handeln. – Gegen jeden Antisemitismus“.
5. November: Beim Fußballspiel des Jenaer FCC gegen Lok Leipzig auf dem Ernst-Abbe-Feld riefen Fans der letzteren „Juden-Jena“ und „Asylanten“, um die Jenaer Fans zu schmähen. Einer der Lok-Fans zeigte den Hitlergruß.
9. November: Thügida-Demo im Damenviertel mit 70 Teilnehmenden, darunter von Wir lieben Sachsen. Ein Nazi riss ein Transparent der Gegenproteste herunter und es wurde am Lautsprecherwagen mitgenommen. Ein anderer zeigte ungeahndet den sogenannten Kühnengruß. Wieder trug die Demonstration in ihrer Mitte einen Sarg mit „Antifa“ darauf. Zwischendurch reduzierte die Polizei die Anzahl der Fackeln und machte Anzeigen wegen Reichskriegsflaggen. Anmelder des Fackelmarsches war David Köckert.
12. November: Kundgebung von Die Rechte in Jena-Winzerla mit 10 Teilnehmenden, darunter Landesvorsitzender Enrico Biczysko, Landesorganisationsleiter Michel Fischer und Jugendbeauftragte des Landesverbandes Pascal Bluhm.
12. November: Infostand der AfD in der Jenaer Innenstadt.
12. November: Eine handvoll Nazis machte sogenanntes Heldengedenken in Jena.
13. November: Sogenanntes Heldengedenken mit Kranzniederlegungen der Burschenschaft Normannia u.a. in Kahla. (Nachtrag)
18. November: An einer Jenaer Straßenbahn-Haltestelle in Lobeda-West griff ein betrunkener Deutscher einen 17jährigen Syrer mit einem schweren Werkzeug an.
22. November: Bürgerdialog der AfD Landtagsfraktion in Kahla.
2. Dezember: An Kundgebung der Jungen Alternative gegen einen Besuch von Angela Merkel in Jena-West nahmen 50 Faschos teil, darunter 15 Thügida-Nazis.
7. Dezember: In Jena-Lobeda rief ein Betrunkener nachmittags Nazi-Parolen.
11. Dezember: Während des Spiels der 1. Herren des FC Carl Zeiss Jena gegen den Berliner FC Dynamo wurde „Juden Jena“ aus dem Gäste-Block in Richtung Heimfan-Bereich gerufen. Ort des Geschehens war das Ernst-Abbe-Sportfeld im Jenaer Paradies.
21. Dezember: Mit Kreide wurden frühmorgens im Jenaer Zentrum nazistische Parolen auf den Boden geschrieben.
23. Dezember: Nazi-Parolen wurden am Bahnhof in Kahla hingeschrieben.