Im dritten Quartal 2017 sind acht öffentliche Aktionen und acht Übergriffe von Rechtsextremen registriert worden. Die meisten davon in der Jenaer Innenstadt. Im Nachhinein wurde eine interne Veranstaltung bekannt.
4. Juli: Der AfD-Ortsverband hatte in Kahla zu einem Abend mit den beiden Antisemiten Jürgen Elsässer und Martin Hohmann geladen. Circa 90 SympathisantInnen kamen in den Saal der Gaststätte Rosengarten. Darunter Uta Nürnberger von Thügida. An der Bühne wurden zwei fremdenfeindliche Transparente aufgehängt, eines davon von der 1%-Kampagne.
8. Juli: Der III. Weg sammelte in Kahla Müll im Rahmen der Thüringer Umwelttage.
16. Juli: Zeitzeugenvortrag der Burschenschaft Normannia in Kahla. (Nachtrag)
18. Juli: Auf dem Johannisfriedhof in der Jenaer Innenstadt wurde die Schändung eines jüdischen Grabes entdeckt. Das Grab von Gustav und Walter Dreyspring war mit Feuerlöscherschaum bedeckt und mit Glasscherben bestreut worden. Auf den Davidstern auf der Grabplatte legte/n der/die Täter_innen den abgebrochenen Flaschenhals.
18. Juli: Gegen 22 Uhr wurde ein 16jähriger aus Syrien auf dem Eichplatz im Jenaer Stadtzentrum im Verlaufe einer Diskussion von einem 38 Jahre alten Deutschen beleidigt. Der Jugendliche ergriff die Flucht als der Mann einen Schlagring auspackte und zum Schlag ausholte.
18. Juli: Ein Unbekannter schlug einem 19 Jahre alten Syrer mehrmals mit der Faust gegen den Kopf. Die Tat ereignete sich gegen 22:40 Uhr auf dem Kirchplatz in der Jenaer Innenstadt.
28. Juli: Ein Gruppe Deutscher beleidigte in der Anna-Siemens-Straße in Jena-Winzerla eine Gruppe Afghanen auf einem Balkon. Sie sagten Sätze wie: „Deutschland den Deutschen“, bezeichneten die jungen Männer als „Schweine“ und anderes. Später wurden auch Steine auf den Balkon geworfen. Die gerufene Polizei sprach mit den Angreifern. Nachdem es eine Weile ruhig war, kamen sie wieder und machten weiter. Am Morgen fand sich vor dem Haus ein Hakenkreuz auf dem Boden. Das Online Portal Jenaer Nachrichten zeigte Fotos der Eingangstür des Gebäudes, wo die Forderung „Wohnraum für Deutsche“ und darunter ein Hakenkreuz mit einem roten Stift aufgebracht worden waren.
17. August: In Jena wurden anlässlich des Todestages von Rudolf Heß Kreuze und Grablichter aufgestellt sowie Flugblätter verteilt.
20. August: Informationsveranstaltung der Burschenschaft Normannia mit der Kampagne „Ein Prozent“. (Nachtrag)
20. August: Vier Syrer wurden von Securities verprügelt, die sie nicht in die Havanna Bar in der Jenaer Innenstadt lassen wollten. Zwei der Syrer mussten hinterher im Krankenhaus behandelt werden.
26. August: Das Sommerfest des AfD Kreisverbandes Jena-Gera-SHK fand an einem nicht-öffentlichen Ort statt. Dieser wurde mittels E-Mail nur Mitgliedern mitgeteilt, die sich anmeldeten.
29. August: Eine Syrerin wurde in der Straßenbahn von Jena-Lobeda ins Zentrum von einem Mann rasstistisch beschimpft. Eine andere Frau in der Tram half ihr. (Nachtrag)
3. September: Ein junger Mann aus Indien wurde in der Saalbahnhofstraße in Jena-Nord von einer Gruppe angegriffen, nachdem er diese um eine Zigarette gebeten hatte. Dabei erlitt er eine Schnittwunde am Arm sowie Verletzungen im Gesicht.
12. September: Eine AfD-Demonstration in der Innenstadt beginnend am Holzmarkt mit Alice Weidel, Stephan Brandner und Denny Jankowski zog 200 Teilnehmende an. Während der Demo wurden ein Journalist und eine Landtagsabgeordnete der Linken angegriffen. Letztere wurde auch aus der Demo heraus bedroht. Außerdem sangen Anhänger der AfD das sogenannte U-Bahn-Lied. Auch sonst wurden rassistische und antisemitische Parolen von der AfD-Demo gerufen.
21. September: In Kahla wurde „jüngst“ Propagandamaterial in Briefkästen gesteckt. Dabei handelte es sich um eine geschichtsrevisionistische Dokumentation über Rudolf Heß auf DVD.
23. September: Infostand der AfD in der Jenaer Innenstadt.
30. September: Eine geplante Kundgebung von ‚Die Rechte‘ im Wincenter im Rahmen eines eintägigen Marathons durch diverse Thüringer Städte wurde eine Stunde vorher von den Nazis abgesagt.