Die Meldungen des dritten Quartals 2024 aus Jena spiegeln die gesellschaftlich-politische Situation in Thüringen: Die AfD ist omnipräsent, Faschos fühlen sich unangreifbar und insbesondere unter 25jährige präsentieren sich mit rassistischen Aussagen. Es wurden 27 öffentliche Aktionen und drei Übergriffe bekannt.
8. Juli: Wahlwerbestand der AfD in Kahla.
10. Juli: Jugendliche riefen abends „Heil Hitler“ im Freigeländer hinter dem Klinikum in Jena-Lobeda. Eine Person intervenierte und wurde von ihnen beleidigt.
18. Juli: Spätabends liefen mehrere Personen durch das Jenaer Zentrum und gröhlten rassistische Parolen.
19. Juli: In Jena-Lichtenhain wurden in einem Mehrfamilienhaus über mehrere Etagen Hakenkreuze an die Wände gemalt. In der Nähe fanden sich nicht lange zuvor mit Stift an eine Hauswand geschriebene Mordaufrufe gegen Antifaschist*innen.
24. Juli: Die AfD Jena-Saale-Holzlandkreis beging ihren Wahlkampfauftakt im Kahlaer Rathaussaale mit Denny Jankowsky und Michael Kaufmann.
27. Juli: AfD-Wahlwerbestand im Jenaer Zentrum.
30. Juli: AfD-Wahlwerbestand in Jena-Winzerla.
Ende Juli bis Anfang August: Im Jenaer Zentrum wurden vermehrt Faschos bemerkt.
3. August: AfD-Wahlwerbestand im Jenaer Zentrum.
7. August: AfD-Wahlwerbe-Veranstaltung im LISA in Jena-Lobeda mit Elisabeth Mengel-Stähle, Tim Beutler und Denny Jankowski.
10. August: AfD-Wahlwerbestand im Jenaer Zentrum.
17. August: AfD-Wahlwerbestand in Jena-Nord.
20. August: In Jena-Süd machten mittags an einer Bushaltestelle zwei Jugendliche durch Hitlergrüße und das Singen rechter Lieder auf sich aufmerksam. Vermutlich waren sie zuvor schon im Jenaer Zentrum unterwegs.
20. August: AfD-Wahlwerbe-Veranstaltung im LISA in Jena-Lobeda mit mit Elisabeth Mengel-Stähle und Tim Beutler. Björn Höcke sollte ebenfalls auftreten. Der Abend verkürzte sich für die Anwesenden ungeplant.
Mitte/Ende August: Durch das Jenaer Paradies zogen sich durch die Oberaue bis nach Burgau eine Vielzahl an Nazi-Aufklebern. In Jena-Lobeda fiel auf, dass aus Wahlplakaten, die sich gegen die AfD wenden, gezielt das Wort „AfD“ herausgeschnitten wurde.
22. August: AfD-Wahlwerbestand in Jena-Lobeda sowie in Kahla.
24. August: AfD-Wahlwerbestand im Jenaer Zentrum.
25. August: In der Nacht nach dem CSD wurde von der Fassade (1. OG) des Hackspace im Jenaer Zentrum eine Prideflag (LGBTQI) gerissen und entwendet. Außerdem zogen zwei Faschos „Sieg Heil“ rufend durch die Innenstadt.
27. August: AfD-Wahlwerbestand in Jena-Winzerla.
29. August: Wahlwerbestand des „Bündnis Deutschland“ im Jenaer Zentrum.
31. August: AfD-Wahlwerbestand im Jenaer Zentrum.
31. August: Auf dem Friedensberg in Jena-Süd sang eine Gruppe rassistische Lieder.
3. September: Passend zum Sieg der AfD bei der Thüringer Landtagswahl wurden in Kahla nazistische Symbole an Wände gesprüht.
11. September: In Jena-Winzerla wurden faschistische Parolen gesprayt.
15. September: Auf einen Imbiss in Jena-West wurde ein Brandanschlag verübt. In der Nacht wurden gezielt mehrere Tische und Stühle im Außenbereich angezündet. Ein rassistisches Motiv muss in Erwägung gezogen werden.
Ende September: Rund um den Paradiesbahnhof tauchen gesprühte Hakenkreuze, Siegruhnen u.ä. auf. (Nachtrag)