Viertes Quartal 2019

Zum Ende des Jahres 2019 lag der Schwerpunkt (proto-)faschistischer Aktivitäten im Jenaer Zentrum. Zählbar waren elf öffentliche Aktionen, zwei interne Veranstaltungen und zwei Übergriffe.

Oktober: In Jena-Winzerla wurden Aufkleber einer „Nazibande Winzerla“ entdeckt.

4. Oktober: Wahlwerbestand der AfD vor Kaufland in Jena-Lobeda.

12. Oktober: Wahlwerbestand der AfD in der Löbderstraße im Jenaer Zentrum.

14. Oktober: In Jena-Winzerla werden NPD-Wahlflyer in Briefkästen verteilt.

14. Oktober: Im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Unser Europa ist nicht eure Union“ des III. Weg nahm der sogenannte Stützpunkt Ostthüringen ein Video auf, in dem sie eine Fahne der EU verbrennen. Über weitere Aktionen wurde nichts bekannt.

19. Oktober: Wahlwerbestand der AfD in der Löbderstraße im Jenaer Zentrum.

25. Oktober: Bürgerstammtisch des AfD Stadtverband Jena im Gasthaus „Goldenes Schiff“ in Jena-Maua mit den beiden DirektkandidatInnen Denny Jankowski und Tosca Kniese, sowie Götz Frömming (MdB).

26. Oktober: In Jena-Ost fand in der Kampfsportschule Jena ein Lehrgang mit dem Apoldaer Nazi Christian Steinbrück statt. (Nachtrag)

24. bis 27. Oktober: In Jena fand der Burschentag der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft statt. Begonnen wurde unter anderem mit einem sogenannten Totengedenken auf dem Friedensberg in Jena-Süd am Donnerstag Abend. Den Rest des Wochenendes verbrachten die Burschenschaftler vorwiegend im Hotel Fair Resort in Jena-Zöllnitz. Referiert hat im Rahmen der Veranstaltung Karlheinz Weißmann, der der Neuen Rechten zugeordnet wird.

27. Oktober:
– Landtagswahl in Jena. Erststimme Jena I: AfD 12,1% (Denny Jankowski), Jena II: 14,9% (Tosca Kniese). Zweitstimme Jena I: 11,2% AfD, 0,2% NPD; Jena II: 14,6% AfD, 0,2% NPD. Gesamt Jena: 12,7% AfD. In den Ortsteilen Leutra und Maua holte der AfD-Kandidat Jankowski jeweils die Stimmenmehrheit bei den Direktkandidaten, in Ilmnitz gewann Direktkandidatin Tosca Kniese von der AfD. Das Wahllokal in Maua befand sich in der Gaststätte ‚Goldenes Schiff‘, in der die AfD oft Veranstaltungen abhält.
– Landtagswahl in Kahla. Erststimmen 27,0% AfD (Dirk Luge), Zweitstimmen: 26,0% AfD, 1,0% NPD.

1. November: In Briefkästen in Jena-West wurden Flyer der extrem rechten Kampagne „#120db“ gesteckt.

16. November: Beim Verlassen eines Elektronikladens in Jena-Lobeda wird eine Frau durch den Ladendetektiv am Gehen gehindert. Nach dem sie sich weigerte ihren Tasche und Jacke kontrollieren zu lassen, kam es zu einem Handgemenge, bei dem sich die Frau leicht verletzte und die Tasche beschädigt wurde. Die Betroffene vermutet racial profiling als Grund für die Kontrolle.

17. November: Die Nazi-Partei der III. Weg veranstaltete in Jena ein kleines Heldengedenken zum Volkstrauertag.

18. November: Ein 18-jähriger wurde von einem älteren Mann aus einer rassistischen Motivation heraus angegriffen. Der Betroffene wurde an der Haltestelle Damaschkeweg in Jena-Winzerla geschubst und geschlagen.

20. November: Ein betrunkener Mann rief nachmittags in einem Bus der Linie 15 im Jenaer Zentrum nazistische Parolen.

23. November: In Jena-Maua fand ein Treffen der AfD Gera-Jena-SHK statt, vermutlich im ‚Goldenen Schiff‘. Denny Jankowski wurde als Kreissprecher wiedergewählt. Wiebke Muhsal stellte sich nicht zur Wiederwahl. Stellvertretende Sprecher sind nun Dirk Luge und Christian Bratfisch. Ansonsten besteht der Vorstand aus Catrin Gniewitz (Schatzmeisterin), Wolfgang Lauerwald (stellvertretender Schatzmeister), sowie den Beisitzern Andreas Handwerck, Reiko Pflug und Harry Drechsler. Beim Treffen anwesend war auch Stephan Brandner (MdB).

24. November: Der MDR stellte die neue Fraktion der AfD im Thüringer Landtag vor: Neben Denny Jankowski aus Jena, zieht Tosca Kniese aus Eisenach in das Parlament ein, die für den Wahlkreis Jena II angetreten war. Daneben hat Michael Kaufmann einen Platz bekommen. Er ist Professor an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.

28. Dezember: Ein Mann (31) durfte trotz eines rechten T-Shirts zu einem Konzert der Apokalyptischen Reiter ins F-Haus (Jena-Zentrum), unter der Bedingung, dass er das Shirt auf links dreht. Als er später wieder ging, zog er sein T-Shirt wieder richtig herum an und zeigte zum Abschied den sogenannten Hitler-Gruß.